Theater Ticino, Wädenswil
Man stelle sich vor, alle Bösewichte der Welt könnten – Abrakadabra, ra-ta-ta-tam – in Mäuse verwandelt und dann getrost den Katzen überlassen werden. Welch erfreulicher Gedanke!
Genau dies geschah am Sonntagnachmittag, 19. Januar, im Theater Ticino in Wädenswil. Das Kunststück gelang dem Katzenmusik-Trio, welches im Namen der Lesegesellschaft Wädenswil den Gestiefelten Kater aufführte. Eine grosse Anzahl grosser und kleiner Märchenliebhaber hatte sich eingefunden, um sich von den Darbietungen verzaubern zu lassen. Erzählt wurde die Geschichte des armen Müllerssohnes Max, der im Gegensatz zu seinen beiden Brüdern bloss einen Kater geerbt hatte. Dieser entpuppte sich aber als gewitzter Geselle, der sich vorgenommen hatte, seinem Besitzer zu Reichtum, Ansehen und gar zu dessen Lebensglück zu verhelfen.
Gekonnt verwebten die Schauspielerin Domenica Ammann und die beiden Musiker Christoph Honegger und Franco Mettler dabei Erzählung mit Theater sowie der Musik von Bela Bartok zu einem wundervollen Ganzen. Indem sie das Publikum zum aktiven Mitsprechen und Mitmusikzieren animierten, lösten sie gleichsam die Grenzen zwischen Bühne und Zuhörerreihen auf und wandelten das Stück zu einem Gemeinschaftswerk.
Dank der einfühlsamen Vorbereitung durch den Kater überstanden auch die Kleineren aus dem Publikum die besonders «gfürchige» Szene, den Auftritt des bösen Zauberers. Klein und Gross staunte über die nur mit einfachen Requisiten erzeugte Verwandlung des Katers in den Zauberer, einen Elefanten und schliesslich in eine Maus. Diese wurde prompt vom Kater verspeist und damit war die Welt gerettet: Max – nun Fürst Maximilian – zog ins goldene Schloss ein, die vom Fluch des Zauberers Erlösten stellten sich bereitwillig in seinen Dienst und Prinzessin Laila willigte freudig ein, den frischgebackenen Fürsten zu heiraten. Ende gut, alles gut.
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