Freitag, 12. April 2019, 20.00 Uhr

Schönheit ist ein Versprechen von Glück

Gehen Literatur und Wissenschaft in Sachen Schönheit Hand in Hand? 

Petra Huber und Isabelle Paris machen einen Versuch.


Kirchgemeindehaus Rosenmatt, Wädenswil 

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der ZHAW Wädenswil.


Bericht zur Veranstaltung: Gehen Literatur und Wissenschaft in Sachen Schönheit Hand in Hand? Diese Frage stand im Zentrum des Anlasses der Lesegesellschaft vom 12. April 2019. 

Nicole Dreyfus von der Arbeitsgruppe Literatur nimmt das Publikum als Moderatorin mit auf eine Zeitreise durch die Literaturgeschichte. Die Schauspielerin Isabelle Paris belegt mit Textpassagen aus verschiedenen Literaturepochen, was die Literatur zu Schönheit zu sagen hat. Dabei betrachtet Petra Huber Schönheit begleitend aus wissenschaftlicher Sicht. Sie ist Dozentin für Kosmetik und Toxikologie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) Wädenswil.

Das Publikum darf sich an den Leckerbissen der Literatur, die über die Jahrhunderte entstanden sind und die sich mit Schönheit beschäftigt haben, erfreuen. Bereits das Alte Testament kannte den Begriff Schönheit. Aus dem antiken Griechenland sind philosophische Gespräche zu Schönheit und Anmut bekannt. Platon hat in einem seiner berühmten Dialoge mit dem Sophisten Sokrates und der fiktiven Gestalt des Hippias über die Frage «was ist schön» nachgedacht. Es begeistern Zeilen aus dem Mittelalter, aus einem Sonett von Shakespeare. Auch Philosophen wie Kant (Aufklärung), Hegel (deutscher Idealismus) werden zitiert. Die Romantik ist vertreten durch berühmte Märchensammlungen und Gedichte des französischen Dichters Charles Baudelaire. Selbstverständlich darf auch der Dichterfürst Goethe nicht fehlen. Erwähnt werden seine «Briefe aus der Schweiz». Weitere Beispiele haben den Ursprung in der neueren Literatur. Es zeigt sich, dass der Fokus weitgehend auf der weiblichen Schönheit lag und auch heute noch liegt.

 

All diese literarischen Köstlichkeiten werden wissenschaftlich durch Petra Huber begleitet, die Schönheit und die Versuche des «Verschönerns» kommentiert und dokumentiert. Jede geschichtliche Epoche kennt ihre Mittel und Wege, sich dem zeitgenössischen Schönheitsideal zu nähern. Bereits die antiken Griechen sollen über Kosmetik verfügt haben. Das Wort Kosmetik stammt übrigens aus dem Griechischen. Kosmetikos bedeutet «ich schmücke» und bezeichnet die Körper- und Schönheitspflege. Mit der Zeit nahm die Hygiene einen wachsenden Stellenwert im Hinblick auf die Schönheit ein.

 

Den Schluss bildet ein Zitat von Stendhal: Die Schönheit ist ein Versprechen von Glück.

 

Isabelle Paris, in Afrika aufgewachsen, wirkte über zehn Jahre als Schauspielerin auf deutschen Theaterbühnen. Inzwischen arbeitet sie seit 15 Jahren beim Radio und Fernsehen SRF als Off-Sprecherin.

Petra Huber ist Dozentin für Kosmetik und Toxikologie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Wädenswil.